Vorbei mit der rauchfreien Zeit in Restaurants?
BC: Das seit 1.Januar 2000 bestehende Rauchverbot in allen Restaurants und Pubs in British Columbia wurde nun vom
Supreme Court aufgehoben. Das Gericht urteilte, daß es keine öffentliche Anhörung gegeben habe und
das Gesetz somit nichtig sei.
Seit der Einführung vor nicht einmal drei Monaten hatte es kontroverse Diskussionen über den Sinn und Zweck
eines solchen Gesetzes gegeben. Das vorrangige Ziel war es gewesen, die Arbeitnehmer im Gastgewerbe nicht länger
den Gefahren des Passivrauchens auszusetzen. Trotz Androhung von hohen Strafgeldern hatten einige Wirte das Verbot
ignoriert und weiterhin das Rauchen in ihren Lokalen erlaubt. Andere wiederum hatten Tausende von Dollar für die
Renovierung der vom Rauch durchsetzten Lokalitäten ausgegeben und eine rauchfreie Umgebung für Gäste
und Angestellte geschaffen. Hingegen aller Befürchtungen hatten Gastwirte, die eine rauchfreie Umgebung
sichergestellt hatten, einen Anstieg des Umsatzes ausmachen können, da viele der Kunden das rauchfreie Klima
als sehr angenehm empfanden. Ein Gastwirt sagte, er werde auf Wunsch seiner Kunden auch nach dem Fall des Bannes
weiterhin das Rauchen in seinem Lokal verbieten.
Dies wird sicherlich nicht die letzte Episode in diesem Fall bleiben, denn der Workers' Compensation Board, welcher das
Gesetz durchgebracht hatte, wird in den nächsten Tagen eine Erklärung abgeben und die nächsten
Schritte im Kampf um rauchfreie Arbeitsplätze bekanntgeben.
24.März 2000
Zahl der Bankrotte in 1999 zurückgegangen
Ottawa: Die Gesamtzahl der Bankrotte für natürliche Personen und Unternehmen ist im Jahre 1999 auf 83.023
zurückgegangen, nachdem man in Jahr zuvor noch 86.256 Pleiten gezählt hatte. In Kanada ist neben dem unternehmerischen
auch der persönliche Bankrott bekannt.
Die Zahl der unternehmerischen Pleiten lag im Jahre 1999 bei 10.026, die der persönlichen Zahlungsunfähigkeit
bei 72.997. Auch die Zahlen im Monat Dezember waren mit 6.185 geringer als im Jahr zuvor, als noch 6.218 Fälle
aktenkundig waren.
24.März 2000
Kanadischer Aktienindex überspringt erstmals die Marke von 10.000 Punkten
Toronto: Der TSE 300, der wichtigste Börsenindikator Kanadas, übersprang am Donnerstag erstmals die Marke
von 10.000 Punkten, schloß jedoch leicht unter dieser Marke bei 9.990,13 Punkten. Dies war immer noch ein
Anstieg um 118,58 Punkte gegenüber dem Schlußkurs des Vortages.
Vor genau einem Jahr hatte der Index noch bei 6.482,23 Punkten geschlossen. Der Index hat somit innerhalb eines Jahres
mehr als 50 Prozent zulegen können, was nicht zuletzt mit der High-Tech-Rallye, angeführt von den beiden
Schwergewichten Nortel Networks und BCE Inc., zu begründen ist. Alleine in dieser Woche hat der TSE 300 nahezu
500 Punkte zulegen können. Das Allzeithoch wurde heute im Laufe des Handels mit 10.057,78 Punkten erreicht.
Auch an der amerikanischen Börse standen die Zeichen heute auf steigende Kurse. Erstmals seit Anfang Februar
schloß der Dow Jones wieder über 11.000 Punkten. Mit exakt 11.119,86 Punkten, ein Plus von 253,16 Zählern,
ging er aus dem Handel. Dennoch liegt er damit mehr als 500 Punkte unter seinem Allzeithoch, was am 14.Januar mit
11.722,98 Punkten markiert worden war.
23.März 2000
Auch Kanada erhöht die Zinsen
Ottawa: Die Bank of Canada hat heute ihren Leitzins um einen Viertel-Prozentpunkt auf 5,5 Prozent erhöht. Dieser
erneute Zinsschritt folge dem der US-Zentralbank vom Dienstag und war allgemein erwartet worden.
Viele große kanadische Banken haben den Zinsschritt direkt an die Verbraucher weitergegeben, indem sie ebenfalls
ihre Zinssätze erhöhten. CIBC gab an, man hätte die kurzfristigen Hypothekenzinsen ebenfalls angehoben -
für eine sechsmonatliche Festlegung um 0,2 Prozent und bei der jährlichen Festschreibung um 0,1 Prozent. Langfristige
Zinsbindungen seinen nicht betroffen.
Dieser erneute Zinsschritt war absehbar und versucht die Inflationsrate auf niedrigem Niveau zu halten, nachdem die
Wirtschaft ungebremst boomt. Das kanadische Bruttosozialprodukt ist laut Schätzungen in den ersten drei Monaten des
Jahres um mindestens vier Prozent gewachsen, ein Wert, der auch für das restliche Jahr vorausgesagt wird. Statistics
Canada gab am Dienstag bekannt, ein breiter Anstieg der Exporte in Verbindung mit einer signifikanten Reduzierung der
Importe hätte zu einem Rekordhandelsüberschuß von 4,5 Milliarden Dollar im Januar geführt, nachdem dieser
Wert im Dezember noch 2,7 Milliarden Dollar betragen hatte. Ein starker US-Markt habe den Exportsektor Kanadas beflügelt,
sagte die Zentralbank.
Laut der Zentralbank haben die gestiegenen Exporte in Verbindung mit dem starken Momentum des innerkanadischen Marktes zu
einer schnelleren wirtschaftlichen Expansion geführt, als erwartet. Weitere Zinsschritte innerhalb diesen Jahres
werden daher erwartet, um die Inflation in Schach zu halten.
22.März 2000
Gesetzesänderung soll den Weg für eine Klage freimachen
Vancouver: Die Regierung von British Columbia will ein neues Gesetz einbringen, um den Weg für eine Klage gegen die
Tabakindustrie frei zu machen. "Unser Kampf gegen die Tabakindustrie geht weiter," sagte der Generalprovinzanwalt
Andrew Petter am Dienstag vor einer überfüllten Pressekonferenz.
Letzten Monat hatte der B.C. Supreme Court geurteilt, daß ein entsprechendes Gesetz der Provinz, um die, durch das
Rauchen entstandenen, Kosten für das Gesundheitswesen von den Tabakkonzernen einzuklagen, gegen die Verfassung der
Provinz verstoße. Viele andere Provinzen schauen sehr genau nach British Columbia, um zu sehen, was dort
geschieht, denn auch sie streben eine entsprechende Klage an.
Gesundheitsminister Mike Farnworth gab sich zuversichtlich, daß das neue Gesetz die Vorbehalte des höchsten
Gerichtes gegenstandslos werden lasse. Damit sei ist auch die Entscheidung gefallen, nicht gegen das Urteil des
Gerichtes in Berufung zu gehen, da dies nur zeitliche Verzögerungen mit sich bringe. Das Gericht hatte vier
Grundsätze des Gesetzentwurfs gebilligt. So hatte das Gericht der Provinz zugestanden, die zusätzlichen
Kosten, die dem Gesundheitswesen durch das Rauchen entstanden sind, von den Tabakkonzernen einzuklagen. Zudem hatte es
geurteilt, daß die Beweislast bei der Tabakindustrie liege. Nicht die Zustimmung des Gerichtes fand jedoch der Passus, der
eine exterritoriale Ausweitung vorsah, da dies die Kompetenzen der Provinz übersteige.
Farnworth sagte, die Provinz nehme rund 480 Millionen Dollar an Tabaksteuer pro Jahr ein, aber die geschätzten direkten
und indirekten Kosten beliefen sich auf rund zwei Milliarden Dollar jährlich.
21.März 2000
Kommission soll gestiegene Benzinpreise untersuchen
Ottawa: Industrieminister John Manley kündigte am Montag eine Studie an, die untersuchen soll, warum die Benzinpreise
im letzten Jahr explosionsartig angestiegen sind. Ein Ergebnis wird jedoch erst am Ende des Jahres erwartet, was den
Verbrauchern wenig hilft bemängelten Kritiker der Studie.
Die Studie soll die Zusammenhänge zwischen dem Benzinpreis an der Tankstelle und dem Rohölpreis, sowie zwischen
Angebot und Nachfrage offenlegen. Zudem sollen das Verhalten, die Struktur und die Leistung der Kraftstoffindustrie unter die
Lupe genommen werden.
Die Fernfahrer sehen keinen direkten Sinn in der Studie. Schon am Anfang des Monats hatten rund 150 LKW-Fahrer ihren
Protest zum Ausdruck gebracht, indem sie ihre Fahrzeuge vor das Parlament gefahren hatten. Sie werfen der Regierung
Untätigkeit vor.
Die Kraftstoffindustrie schiebt den OPEC Staaten die Schuld in die Schuhe, die durch eine gedrosselte Produktion den
Ölpreis ansteigen ließen. Manley und Ralph Goodale, Minister für natürliche Ressourcen, sagten, der
einzige Weg festzustellen, ob die Industrie die Wahrheit sage ist die Durchführung der 600.000 Dollar teuren Studie.
Kritiker fordern eine Reduzierung der Mineralölsteuern, um die Benzinpreise zu senken. Goodale hingegen sagte, die
Steuern machten nur einen geringen Teil des Benzinpreises aus und zudem sei es die Aufgabe der Provinzen, Konsumentenpreise
zu regulieren. Annalisten sehen auch in den nächsten Monaten keine Reduzierung der Benzinpreise kommen.
20. März 2000